Nahaufnahme von Elisabeth Zehetner, die bei der Saubermacher-Akademie über Klimaschutz spricht.
14. Oktober 2024

Klimaschutz und Wirtschaft – Eine Symbiose für die Zukunft

Eli­sa­beth Ze­het­ner von oe­co­lu­ti­on aus­tria be­leuch­tet, wie Wirt­schaft und Kli­ma­schutz Hand in Hand ge­hen kön­nen und wel­che Her­aus­for­de­run­gen da­bei zu be­wäl­ti­gen sind. Sie plä­diert für ei­nen rea­lis­ti­schen Um­gang mit den An­for­de­run­gen der En­er­gie­wen­de und Roh­stoff­ver­sor­gung.

Im Mit­tel­punkt ih­rer Aus­füh­run­gen ste­hen fünf The­sen, die die kom­ple­xe Wech­sel­wir­kung zwi­schen Kli­ma­schutz, En­er­gie­po­li­tik und wirt­schaft­li­chem Wachs­tum dar­le­gen.

1. Rea­lis­mus und Ehr­lich­keit in der En­er­gie­wen­de

Die En­er­gie­wen­de kann nur ge­lin­gen, wenn die Er­war­tun­gen rea­lis­tisch blei­ben. Bis 2040 wird sich der Strom­be­darf ver­dop­peln. Der­zeit macht Strom 20 % des ge­sam­ten En­er­gie­be­darfs aus. Trotz al­ler Be­mü­hun­gen um er­neu­er­ba­re En­er­gi­en wer­den fos­si­le Brenn­stof­fe wei­ter­hin ei­ne Rol­le spie­len. Ze­het­ner be­tont: „Es ist wich­tig, dass wir er­neu­er­ba­re En­er­gi­en aus­bau­en und so weit wie mög­lich un­ab­hän­gig wer­den, aber es ist eben­so wich­tig, zu ak­zep­tie­ren, dass wir fos­si­le Brenn­stof­fe kurz­fris­tig nicht voll­stän­dig er­set­zen kön­nen.“ Auch sicht­ba­re In­fra­struk­tur wie Um­spann­wer­ke und Strom­lei­tun­gen sind not­wen­dig für ei­ne sau­be­re En­er­gie­ver­sor­gung.

2. Her­aus­for­de­run­gen bei Roh­stof­fen und Im­port­ab­hän­gig­keit

Eu­ro­pa ist ex­trem ab­hän­gig von Roh­stof­fen für er­neu­er­ba­re Tech­no­lo­gi­en. Bis zu 99 % der Roh­stof­fe für Wind­kraft­an­la­gen und Bat­te­ri­en stam­men nicht aus Eu­ro­pa. Ze­het­ner for­dert Frei­han­dels­ab­kom­men zur Si­cher­stel­lung der Roh­stoff­ver­sor­gung und die kon­se­quen­te Um­set­zung ei­ner Kreis­lauf­wirt­schaft. Auch Roh­stof­fe wie Ei­senschrott könn­ten knapp wer­den. Der grenz­über­schrei­ten­de Han­del mit re­cy­cel­ba­ren Ma­te­ria­li­en in­ner­halb der EU soll­te er­leich­tert wer­den, um Hin­der­nis­se für Se­kun­där­roh­stof­fe zu be­sei­ti­gen.

3. In­no­va­ti­on als Schlüs­sel zur Ze­ro Emis­si­on Stra­te­gie

In­no­va­ti­on ist der Schlüs­sel zur Er­rei­chung der Kli­ma­zie­le. Ös­ter­reich nimmt durch sei­nen Spit­zen­platz im Eco-In­no­va­ti­on In­dex ei­ne Vor­rei­ter­rol­le in Eu­ro­pa ein. Um das Ziel von „Ze­ro Emis­si­on“ zu er­rei­chen, müs­sen al­le ver­füg­ba­ren Tech­no­lo­gi­en und In­no­va­tio­nen aus­pro­biert und ge­för­dert wer­den. „Wir müs­sen un­ser Know-how in an­de­re Län­der ex­por­tie­ren, um ei­ne glo­ba­le Wir­kung zu er­zie­len und ei­ne sau­be­re Pro­duk­ti­on zu er­mög­li­chen“, so Ze­het­ner.

Elisabeth Zehetner hält einen Vortrag bei der Saubermacher-Akademie, im Hintergrund ein Bildschirm mit der Aufschrift „Bäume oder Beton?“.
Elisabeth Zehetner von oecolution austria spricht bei der Saubermacher-Akademie über die Herausforderungen des Klimaschutzes.

4. Mit Tech­no­lo­gie­trans­fer das Kli­ma ret­ten

Der Tech­no­lo­gie­trans­fer ist es­sen­zi­ell, um auch an­de­re Län­der auf dem Weg zu nach­hal­ti­ger En­er­gie­er­zeu­gung mit­zu­neh­men. „Der ös­ter­rei­chi­sche An­teil an den welt­wei­ten CO2-Emis­sio­nen liegt nur bei 0,2 %, der An­teil der EU bei 7 %. Al­le müs­sen ge­mein­sam an­pa­cken, um das glo­ba­le Kli­ma zu ret­ten.“

5. Wohl­stand als Schutz für das Kli­ma

Wohl­stand und wirt­schaft­li­ches Wachs­tum sind für den Schutz des Kli­mas ent­schei­dend. Eli­sa­beth Ze­het­ner kri­ti­siert die For­de­run­gen nach ei­ner „De­growth-Ge­sell­schaft“, die ih­rer Mei­nung nach zu ei­ner Ver­rin­ge­rung des Wohl­stands füh­ren wür­de und da­mit auch den Kli­ma­schutz ge­fähr­den könn­te. „Nur durch In­no­va­ti­on und In­ves­ti­tio­nen kön­nen wir den Wohl­stand er­hal­ten und gleich­zei­tig das Kli­ma schüt­zen.“ Die so­ge­nann­te Um­welt-Kuz­nets-Kur­ve be­sagt, dass wirt­schaft­li­ches Wachs­tum ab ei­nem be­stimm­ten Punkt zu ei­ner Re­duk­ti­on der Emis­sio­nen führt. Lt. ei­ner Stu­die von ECO-Aus­tria ist ein BIP-Wachs­tum von min­des­tens 4,3 % not­wen­dig, um den Kli­ma­schutz in Ös­ter­reich vor­an­zu­trei­ben.

Kli­ma­schutz und wirt­schaft­li­ches Wachs­tum dür­fen kein Wi­der­spruch sein. Es ist viel­mehr not­wen­dig, bei­de Be­rei­che mit­ein­an­der zu den­ken, um ei­ne nach­hal­ti­ge und zu­kunfts­fä­hi­ge Ent­wick­lung zu er­mög­li­chen.

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