Billa und Saubermacher: Handel ist wichtiger Teil der Kreislaufwirtschaft – auch bei Batterien
Verlorene Rohstoffe im Restmüll. Über 850 Tonnen Batterien und Akkus wurden 2018 fälschlicherweise in Österreichs Restmülltonnen[1] entsorgt und sind damit für das Recycling für immer verloren. Rund 6.100 Tonnen Gerätebatterien wurden 2021 in Verkehr gebracht, wobei der Anteil an Lithium-Ionen-Batterien mit ca. 45 Prozent weiter stark zugenommen hat. E-Bike, Staubsaugerroboter, Küchenwaage, Drohne, E-Scooter, Musikbox, Tablet, singende Grußkarten, Akku-Bohrer, Rasenmähroboter und nicht zuletzt das Smartphone – all diese Geräte können nur mithilfe von Batterien bzw. Akkus betrieben werden. Wertvolle Rohstoffe wie Aluminium, Nickel, Mangan, Kobalt oder Kupfer gehen durch falsche Entsorgung im Hausmüll verloren, können jedoch nur außerhalb Europas gewonnen und mit hohem Energieeinsatz verarbeitet werden. In jedem österreichische Haushalt liegen zusätzlich rund acht Elektro- oder Elektronikgeräte, die nicht mehr genutzt werden.[2] Das Problem bei vielen Produkten ist, dass sich die Batterie oft gar nicht herausnehmen lässt, denn viele der Lithium-Ionen-Batterien sind mittlerweile „unsichtbar“ verbaut. So ist den Menschen teilweise gar nicht bewusst, dass sie mit blinkenden Turnschuhen, E-Zigaretten, Kinderspielzeug und Co. eigentlich ein Elektroaltgerät in Händen halten. Ausgebaute Akkus und Batterien können im Handel in den „Her mit Leer“-Batteriesammelboxen richtig entsorgt (bzw. Rückgabe im Altstoffsammelzentrum) und im Kreislauf gehalten werden kann. Leider landen auch in den Batterie-Sammelboxen, die der Handel für die Entsorgung bereitstellt, falsche und zum Teil auch gefährliche Dinge, wie etwa Spritzen. Billa-Vorstand Robert Nagele appelliert: „Leere Batterien und alte Akkus eignen sich nicht für den Restmüll, daher haben wir in all unseren Märkten brandhemmende Sammelboxen aufgestellt, die man kostenlos zur Abgabe nützen kann. Beim Recycling können wertvolle Rohstoffe gewonnen werden, außerdem wird die Umwelt geschont, wenn wir fachgerecht entsorgen. In die Sammelboxen in unseren Lebensmittelmärkten gehören aber nur Batterien und kleinere, intakte Akkus, andere Gegenstände oder Müll haben da nichts verloren.“ Mit über 1.100 Filialen in ganz Österreich stellt Billa ein flächendeckendes Netzwerk an Sammelstellen zur Verfügung.
Strukturierte Sammlung sichert Rohstoffe. Batteriesammelboxen sind bei Supermärkten, Baumärkten, Elektrohändlern etc. in ganz Österreich aufgestellt – überall dort, wo auch Batterien verkauft werden. Zusätzlich gibt es neben den kommunalen Alt- und Wertstoffsammelstellen auch rund 100 regionale Übernahmestellen bei Entsorgern. Die Sammlung und Verwertung wird in ganz Österreich von vier Unternehmen beauftragt. Die sogenannten „Sammel- und Verwertungssysteme“ ERA Elektro Recycling Austria, ERP European Recycling Platform, UFH Elektroaltgeräte Systembetreiber GmbH und Interzero Circular Solutions Europe GmbH sind dafür verantwortlich, die in Verkehr gesetzten Batterien zu lizensieren und gesammelte Batterien ordnungsgemäß zu verwerten. Gemeinsam mit der Elektroaltgeräte-Koordinierungsstelle (EAK), die unter anderem für die Zuteilung der Abholkoordinierung und Mengenerfassung zuständig ist, wickeln sie die gesamte Sammlung und Verwertung von Batterien und Elektroaltgeräten in Österreich ab.
Mit der 2021 gemeinsam ins Leben gerufenen Bewusstseinskampagne „Her mit Leer“, soll der Wissensstand der Gesamtbevölkerung zur fachgerechten Entsorgung von Batterien und Akkus nachhaltig gesteigert und durch intensive Aufklärungsarbeit eine spürbare Verhaltensänderung erreicht werden. „Die plakativ gestalteten Sammelboxen für den Handel bieten den Konsument:innen niederschwellige Möglichkeiten, ihre Altbatterien dort einfach und unkompliziert nach ihrem Einkauf fachgerecht zu entsorgen. Seit dem Kampagnenstart beteiligen sich immer mehr Handelsunternehmen, sodass mittlerweile über 40.000 „Her mit Leer“-Sammelboxen bereitstehen, um befüllt zu werden“, so Mag. Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK. „Dass die Batteriekampagne gut ankommt, sehen wir auch an den Zahlen. Für das Geschäftsjahr 2022 wird voraussichtlich eine knapp 11-prozentige Steigerung der Sammelmenge im Handel erzielt werden können.“
Mythos Kreislaufwirtschaft. Für die Sortierung und Verwertung der gesammelten Batterien werden im nächsten Schritt Recyclingunternehmen wie Saubermacher beauftragt. Saubermacher ist hier mit seinen beiden Spezial-Verwertungsanlagen in Deutschland ein wichtiger Player in der Kreislaufwirtschaft. Bei Alkali-Mangan-Batterien erreicht der Umweltpionier eine Verwertungsquote von rund 90 Prozent und auch bei Lithium-Ionen-Batterien können bereits über 95 Prozent der Metalle rückgewonnen werden. Oft fehlt das Wissen, dass das Recycling von Lithium-Ionen-Akkus, zum Beispiel aus der E-Mobilität, mittlerweile schon effizient möglich ist und hochqualitative Recyclingrohstoffe liefert. An zwei steirischen Standorten werden wichtige Vorarbeiten dafür durchgeführt, wie etwa die Sortierung kleiner haushaltsüblicher Batterien. Lithium-Ionen-Akkus aus der E-Mobilität werden in Premstätten entladen, demontiert und für die Verwertung vorbereitet.
Saubermacher Gründer Hans Roth beschäftigt die geplante Zielvorgabe der EU zur Batteriesammlung: „Die Sammelquote bei Gerätebatterien von aktuell 45 Prozent wird 2025 auf 65 Prozent und 2030 auf 70 Prozent angehoben. Die Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, die Bevölkerung mit Aufklärungsarbeit zu ermutigen, Batterien noch gewissenhafter zu sammeln und zu entsorgen. Nur so können wir die wertvollen Inhaltsstoffe wieder rückgewinnen und Ressourcen weiterhin nutzen.“
[1] Quelle: Auswertung der Restmüllzusammensetzung in Österreich 2018/2019, Seite 36. https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:c034808f-c67d-4eab-b2a3-30a6bcd6d0eb/Restmuell-Zusammensetzung-2018-19.pdf
[2] Studie der Universität für Bodenkultur (BOKU) 2021
Presseinformation
Kontakt
Bei Presseanfragen wenden Sie sich bitte an: