ThermoTeam Retznei: Seit 20 Jahren weltweiter Vorreiter – Auszeichnung unserer Klimaheld:innen
Zementproduktion ist ökologische Herausforderung. Für die Errichtung und Sanierung von Gebäuden und Infrastruktur wie etwa Brücken und Tunnel ist Zement ein unverzichtbarer Bestandteil. Doch seine Produktion verursacht erhebliche Treibhausgasemissionen, verbraucht knapper werdende Rohstoffe und ist sehr energieintensiv. Umso wichtiger ist eine ökologische Erzeugung. Abhilfe schaffen sogenannte Ersatzbrennstoffe (EBS), die mittels spezieller Verfahren aus energiereichem Abfall hergestellt werden. Verarbeitet werden dafür nur Abfälle, die derzeit (noch) nicht recycelt werden können. Pionier auf diesem Gebiet sind Saubermacher und Holcim mit ihrem 2002 gegründeten Joint Venture ThermoTeam mit Sitz in Retznei.
„Mit ThermoTeam haben wir gemeinsam einen neuen und globalen Standard für die sinnvolle Nutzung von nicht stofflich verwertbaren Abfällen gesetzt. Der Umweltnutzen von EBS ist enorm“, freut sich Hans Roth, Saubermacher Gründer, über die erfolgreiche Zusammenarbeit. Heute ist Saubermacher der führende EBS-Hersteller in Österreich und produziert allein in Retznei rund 100.000 Tonnen jährlich. Hochtechnologische Aufbereitungsprozesse, viel Analytik und langjähriges Know-how stellen die hohen Qualitätsansprüche der Kunden sicher. Zudem trägt auch die EBS-Herstellung zur Verbesserung der Recyclingquote insgesamt bei: Seit 2003 wurden im ThermoTeam rund 35.000 Tonnen Altmetalle und PET aussortiert und dem Recycling zugeführt.
Co-Processing reduziert Rohstoffeinsatz. Die EBS von ThermoTeam nutzt u. a. das Holcim-Werk Retznei. Dank eines Förderbandes zwischen den beiden Fabriken sind keinerlei LKW-Transporte dafür nötig. „Die österreichischen Zementwerke sind beim Einsatz von EBS weltweit führend. Allein im Werk Retznei liegt die EBS-Substitutionsrate bei über 95 Prozent und damit weit über dem Österreich-Durchschnitt von mehr als 80 Prozent oder dem EU-Durchschnitt von über 40 Prozent“, so Haimo Primas, Werksleiter Holcim-Werk Retznei.
Dank Co-Processing bei der Zementherstellen werden die EBS auch stofflich verwertet und so der Bedarf an natürlichen Rohstoffen reduziert. [1] Laut Untersuchungen der Montanuniversität Leoben werden derzeit bis zu 17 Prozent der EBS stofflich verwertet. Zudem fällt kein Abfall an, was Deponievolumen spart. Das und der um bis zu 30 Prozent höhere Wirkungsgrad im Vergleich zur herkömmlichen Müllverbrennung zeigt deutlich den ökologischen Mehrwert der industriellen Nutzung. Neben Zementwerken unterstützt Saubermacher auch die Papier-, Faser- und Spanplattenindustrie auf ihrem Weg zur Kreislaufwirtschaft und versorgt diese zusätzlich mit speziellen Ersatzbrennstoffen.
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums wurden im Beisein von Umweltlandesrat Johann Seitinger, Bürgermeister Hannes Zweytick, Altbürgermeister Detlef Gruber und weiterer Ehrengäste die langjährigen ThermoTeam-Mitarbeiter und wahren Helden des Klimaschutzes, Martin Friesser und Josef Kulmer, ausgezeichnet.
[1] Die bei der Verbrennung entstehenden EBS-Aschen fließen als Rohmaterial in die Herstellung des Zementklinkers ein.
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