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Hans Roth vor dem Ecoport, der Firmenzentrale der Saubermacher Dienstleistungs AG
9. Jänner 2020

Am Weg zu Zero Waste: Abfallwirtschaft 2050

Hans Roth ist Pionier und zentraler Mitgestalter der heimischen Abfallwirtschaft, Gründer von Saubermacher, dem nachhaltigsten Entsorgungs­unternehmen weltweit, und Präsident des Verbands der Österreichischen Entsorgungsbetriebe. Unser Aufsichtsratsvorsitzender spricht im Interview über die Zukunft der Reste, die jeder hinterlässt.

Wird es Abfall auch noch in 30 Jahren geben?

Roth: Natürlich. Der Müll sieht vielleicht anders aus und es gibt bessere Sammel- und Verwertungslösungen. Möglicherweise werden die Menschen schon beim Einwerfen des Abfalls von der Mülltonne auf die fachgerechte Trennung aufmerksam gemacht: „Bitte werfen Sie die Bananenschale nicht in den Restmüll, sondern in die Biotonne. Danke!“ Saubermacher testet bereits, wie sich direktes Feedback auf das Trennverhalten auswirkt. Ein Wertstoffscanner im Müllauto schickt die Trenn-Ergebnisse jeder einzelnen Tonne direkt auf das Smartphone der Bürger. Das kommt sehr positiv an und verbessert die Trennqualität um bis zu 50 %! Richtiges Mülltrennen ist schon jetzt für das Erreichen der EU-Ziele essentiell und wird auch 2050 wesentlich für das Recycling sein.

Werden weiterhin freundliche Müllmänner und -frauen unsere Tonnen entleeren?

Roth: Vieles wird automatisiert – Stichwort Industrie 4.0 – ablaufen. Das „Beamen“ von Abfall wird wohl doch erst im Jahr 2100 möglich sein (lacht). Mittels Sensor- und Plattformtechnologie werden smarte Müllbehälter ihre Entleerung selbst organisieren. Auch hier hat Saubermacher schon tolle Projekte. Die Müllautos werden vor allem in den Städten mit alternativen Antriebssystemen ausgestattet und zum Teil selbstfahrend sein. Bürger mit Einfamilienhäusern und Betriebe werden von neuen, individuelleren Services am meisten profitieren. Und ja, es wird auch 2050 fachkundige Müllmänner und -frauen brauchen.

Wie ist das schaffbar?

Roth: Zusammen können wir vieles schaffen, was heute noch utopisch scheint. Durch den intensiven Austausch zwischen Hersteller und Entsorger wären echte „Cradle to Cradle-Produkte“ viel schneller umsetzbar, d. h. schon beim Produktdesign spielt das spätere Recycling eine wesentliche Rolle. Gemeinden bzw. Städte und private Entsorgungsbetriebe könnten beispielsweise mittels Public Private Partnerships viel intensiver zusammenarbeiten. Dadurch würden innovative Lösungen unser Land rascher durchdringen und besonders für die Bürger und Betriebe und letztlich für die Umwelt/das Klima viele Vorteile bringen. Der dabei entstehende Wissens- und Technologievorsprung würde uns an die Weltspitze der Umweltwirtschaft katapultieren. Schon heute sehe ich im steigenden Umweltbewusstsein Asiens viele Vorteile für unsere (Export-)Wirtschaft.