24/7 Notdienst
+43 59 800 5000
Kanal & Rohrverstopfungen
Stmk
Ölalarm
Stmk · W · Nö · Bgld
Kundenservice
+43 59 800 5000
Mo-Do 7:30–17:00, Fr 7:30–15:30
Alice Suppan, Wertstoff-Expertin bei Saubermacher steht neben einer Altpapiertonne
8. Juli 2020

Was passiert mit der Zeitung von gestern?

Alice Suppan, Wertstoff-Expertin bei Saubermacher erzählt, wie durch richtige Mülltrennung aus unserer Tageszeitung von gestern die News von morgen werden.

Was passiert mit Tageszeitungen und Co. von gestern?

Suppan: Die Zeitungen werden von Haushalten und Betrieben in der Altpapiertonne, das ist die mit dem roten Deckel, gesammelt und von den Entsorgern abgeholt. In die Altpapiertonne kommen neben Zeitungen auch Zeitschriften, Prospekte, Karton, Magazine usw. Beim Entsorger werden diese verschiedenen Papierqualitäten meist händisch oder mit Hilfe einer Papieraufbereitungsanlage sortiert und dann dem geeigneten Recycling zugeführt. Häufig wird das Altpapier auch unsortiert dem passenden Verwertungsbetrieb – das sind üblicherweise Papierfabriken – übergeben. Jede Fabrik benötigt andere „Inputmaterialien“. Einige brauchen nur Zeitungen, andere wieder nur Illustrierte oder speziellen Karton. Die Aufgabe von Entsorgern ist es, das richtige Material in der richtigen Qualität und Menge in die passende Fabrik zu bringen. Dort wird das Material wiederverwertet und in den Kreislauf rückgeführt.

Wie hoch ist die Recyclingquote von Altpapier?

Die Recyclingquote ist sehr hoch. Sie liegt bei etwa 80 %. Das bedeutet, dass ca. 80 % des Papiers, das im Umlauf ist, wieder getrennt gesammelt und erfasst wird. Der Vorteil liegt wirklich klar auf der Hand. Durch die hohe Recyclingquote werden die Primärrohstoffe – in diesem Fall Nadelhölzer – geschont. So landet die Zeitung von gestern in ein paar Wochen, mit neuen Inhalten befüllt, wieder auf unseren Frühstückstischen.

Wie entwickelt sich der Papierpreis aktuell? Welchen Einfluss hat Corona?

Der Papierpreis schwankt mit dem Rohstoffmarkt mit, Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Grundsätzlich ist Österreich ein Importland, d. h. die österreichischen Papierfabriken benötigen auch Mengen aus dem Ausland. In der ersten Phase der Coronazeit hat sich der Erlös für das Papier stark nach oben bewegt. Ich spreche hier gerne von „Hamsterkäufen“. Niemand konnte vorhersagen, ob bzw. wie rasch die Grenzen geschlossen werden. Für die noch sehr gut laufende Produktion wäre eventuell zu wenig Material vorhanden gewesen. Jetzt befinden wir uns wieder in einer umgekehrten Phase. Die Preise gehen nach unten, da genug Material da ist. Der Ausblick bleibt volatil. Aber eines ist sicher: Papier ist ein unabdingbarer (Sekundär-)Rohstoff für die Industrie, der nicht ersetzt werden kann.