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Das Bau­unternehmen PORR, der Trockenbau­spezialist Saint-Gobain (bekannt als Marke RIGIPS) und das Entsorgungs­unternehmen Sauber­macher gehen mit der ersten Gips-zu-Gips-Recycling­anlage Öster­reichs an den Start.
3. Oktober 2023

Kreis­lauf­wirt­schaft im Vor­marsch – Start­schuss für das erste Gips-zu-Gips-Recycling­werk in Öster­reich

Wien, 3. Oktober 2023 – Das Bau­unternehmen PORR, der Trockenbau­spezialist Saint-Gobain (bekannt als Marke RIGIPS) und das Entsorgungs­unternehmen Sauber­macher gehen mit der ersten Gips-zu-Gips-Recycling­anlage Öster­reichs an den Start.

Die neue Anlage wird über eine Jahres­kapazität von rund 60.000 Tonnen ver­fügen und ist damit in der Lage, den Bedarf im Osten von Öster­reich abzudecken. Dies schont nicht nur die nicht un­endlich verfüg­baren ös­ter­reichi­schen Roh­stoff­vor­kommen, sondern auch das be­grenzte De­ponie­volumen. Mit dieser gemeinsamen Initiative wird das mit 01.01.2026 in Kraft tretende bundes­weite Deponie­verbot für Gips­karton­platten pro­aktiv er­füllt und ein weiterer Meilen­stein in der öster­reichi­schen Kreis­lauf­wirtschaft erreicht.  Auch Bundes­ministerin Leonore Gewessler (siehe Videobotschaft) begrüßt das präsen­tierte Gips-zu-Gips-Projekt.

  • Branchen­übergreifende Partner­schaft realisiert „Zero Waste Vision“ von Gips­karton­platten
  • Rechtliche Rahmen­bedingungen als Erfolgs­faktor und Heraus­forderung zugleich
  • Zukunfts­weisendes Modell für gelebte Kreis­lauf­wirt­schaft

Für die Realisierung be­darf es einer Investitions­summe von 7 Mio. Euro, auf­geteilt auf die Gips-zu-Gips (GzG) Recycling­anlage und die Logistik­lösung. Die In­betrieb­nahme am Saint-Gobain-Standort in Stockerau ist für Mitte 2025 geplant.

Gips-zu-Gips-Recycling Kreislaufwirtschaft ist Teamarbeit 

PORR und Sauber­macher sind als starke Player am Rück­bau- und Ent­sorgungs­markt aktiv, was die An­lieferung des Gips­abbruchs sicher­stellt. Der Recycling­spezialist Sauber­macher bietet unter anderem neue digitale Logistik­lösungen, um die Gips­abfälle der Bau­stellen trans­parent und nach­voll­ziehbar zur Auf­be­reitungs­anlage zu bringen. Die PORR recycelt jährlich etwa 2 Mio. Tonnen Bau­rest­masse und ist damit die größte Recyclerin in der öster­reichi­schen Bau­branche. Der Groß­teil davon ersetzt auf eigenen Bau­stellen und An­lagen die Primär­roh­stoffe.

Nach der Auf­bereitung wird der Recycling-Gips (RC-Gips) CO2-schonend per Bahn nach Bad Aussee trans­portiert, wo der Trocken­bau­spezialist Saint-Gobain aus dem Rezyklat wieder neue Gips­karton­platten (RIGIPS Platten) herstellt. Bis zu 40 Prozent Recycling­gips können in einer neuen Gips­karton­platte ver­arbeitet werden. Das schont den Roh­stoff Natur­gips gleichermaßen. „Nur eine sektoren­über­greifende Partner­schaft wie diese macht nach­haltiges und wirt­schaft­liches Recycling möglich“, be­tonen PORR, Saint-Gobain und Sauber­macher im Rahmen einer Presse­kon­fe­renz unisono. Die Wirt­schaft­lichkeit des Projekts ist der Schlüssel zum Er­folg, denn aktuell kann Ver­schnitt- und Rück­bau­material von Gips­karton­platten noch äußerst kosten­günstig deponiert werden. Das hat dazu ge­führt, dass bis­her nahezu 100 Pro­zent des Ab­bruch­materials auf den De­ponien ge­landet sind.

Ohne sortenreine Sammlung kein Recycling

Gips ist endlos wieder­verwertbar, aber damit Recycling­gips wieder in die Pro­duktion von neuen Platten ein­fließen kann, müssen spezielle Qualitäts­kriterien erfüllt werden“, erläutert Peter Giffinger, CEO Austria bei Saint-Gobain. Die fachgerechte Vor­sortierung auf den Bau­stellen ist daher wesentlich.  „Wir be­treten mit der sorten­reinen Trennung auf den Bau­stellen in Österreich Neu­land. Unter anderem erheben wir bei der PORR gerade, welcher Grad der Zer­kleinerung optimal ist, um eine gute Ver­arbeitung des Abbruch­materials in der neuen An­lage zu ermöglichen“, sagt PORR COO Josef Pein.

Erfolgreiches Recycling ist nicht nur von der Qualität des Materials abhängig, sondern auch stark von der Menge“, stellt Ralf Mittermayr, CEO bei Saubermacher, klar. Nur wenn genügend Material angeliefert wird, rechnet sich der Aufwand. Sauber­macher zählt neben der PORR zu den größten Bau­stellen­entsorgern Österreichs. Das Unternehmen hat über eigene Abfall­entsorgungs­zentren und z.B. die digitale Sammel­plattform wastebox direkten Zugang zu den Abfall­ver­ursachern, wo­durch eine ge­trennte Er­fassung der Gips­abfälle ge­schult und somit besser um­gesetzt werden kann.

Geschäftsführer der neuen „GzG Gipsrecycling GmbH“: Andreas Mehlmauer-Lacher, Porr; Julian Lechner, Saubermacher; Monika Döll, Saint-Gobain
Geschäftsführer der neuen „GzG Gipsrecycling GmbH“: Andreas Mehlmauer-Lacher, Porr; Julian Lechner, Saubermacher; Monika Döll, Saint-Gobain

Gesetzlicher Rahmen unerlässlich

Die rechtlichen Rahmen­bedingungen spielen für eine „echte Kreis­lauf­wirtschaft“ eine ent­scheidende Rolle. Denn die drei Projekt­partner haben sich das klare Ziel gesetzt, den unions­rechtlichen Ziel­vorgaben in Bezug auf das hoch­wertige Recycling nach­zu­kommen. Somit geht es beim vor­liegenden Gesetzes­text nicht nur darum, ab 1. Jänner 2026 den Weg zur Deponie zu ver­hindern, sondern die kreis­laufwirt­schaftliche Ver­wertung von Gips­karton­platten zu fördern. Aus diesem Grund be­für­worten PORR, Saint-Gobain und Sauber­macher den Ent­wurf einer Recycling-Gips-Ver­ordnung, die die Kreis­lauf­führung von Gips forciert und zu­gleich eine hohe Qualität an den Recycling­gips gewähr­leistet.

Rohstoffversorgung sicherstellen

Gips ist ein natürlicher Roh­stoff, der nicht end­los ver­füg­bar ist. Der be­liebte Bau­stoff wird im Berg­bau gewonnen oder fällt als Neben­produkt bei chemischen Prozessen und bei der Rauch­gas­ent­schwefelung von Kohle­kraft­werken (REA-Gips) an. Auf­grund des Green Deals der Euro­päi­schen Kommission sollen alle Kohle­kraftwerke bis 2035 ab­geschaltet werden, so­dass die regionale Roh­stoff­ver­sorgung noch mehr an Stellen­wert gewinnt.

Der Master­plan „Rohstoffe 2030“ der öster­reichi­schen Bundes­regierung widmet sich der sicheren Ver­sorgung. Auch die europäische Roh­stoff­strategie forciert heimische Quellen und das Recycling. Um einen Eng­pass beim Roh­stoff Gips zu ver­hindern, soll da­her ver­stärkt auf Wieder­verwertung als er­gänzende Quelle ge­setzt werden. Die Gips-zu-Gips Recycling GmbH über­nimmt da­für in Öster­reich eine Vorreiter­rolle.

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Bernadette Triebl Wurzenberger
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