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Serverin Pock mit seinen Kindern und Herrn Roth
9. September 2020

Im Gespräch mit „Saubermacher“ Severin Pock

Er pflegt kranke Senioren im Altenheim, ist Vater von drei kleinen Kindern, sammelt den Müll, den andere achtlos weggeworfen haben und möchte damit ein wenig die Welt verbessern. Severin Pock, Gründer der Facebook-Gruppe „Müllsammelgemeinschaft – no time to waste“ spricht über seine Motivation und Ziele für eine lebenswerte Umwelt.

Herr Pock, Sie sammeln Müll, der achtlos in Wiesen, Wäldern oder am Straßenrand in Graz landet. Was ist der Grund dafür?

Pock: Vieles in der Welt läuft nicht so gut und ich kann darauf oft keinen Einfluss nehmen. Aber es gibt Punkte, wo ich etwas tun kann, z. B. den Müll aufsammeln oder regionale und saisonale Produkte verwenden. Das Müllsammeln mache ich seit rund sechs Jahren. Das starke Umweltbewusstsein entstand, als ich zum ersten Mal Papa geworden bin. Da habe ich intensiv darüber nachgedacht, was ich meinen Kindern weitergeben möchte.

Helfen Ihre Buben schon mit?

Ja, die beiden größeren sind sehr fleißig. Mein Ältester, Noah, ist hier sehr aktiv. Er wird bald sieben Jahre alt und ist jetzt schon ein echter Öko.

Seit Anfang 2020 gibt’s die Facebook-Gruppe „Müllsammelgemeinschaft – no time to waste“. Wie kam es dazu?

Ich wollte einfach aufzeigen, was man als Einzelner tun kann. Es gibt ja viele Idealisten. Diese wollte ich vernetzen und zeigen, dass sie mit ihren Ideen nicht allein sind. Wir haben derzeit schon über 500 Mitglieder in der DACH-Region. Das Ziel ist, möglichst viele Menschen zu erreichen und zum Mit- bzw. Weitermachen zu motivieren.

Severin Pock
Serverin Pock: „Ich habe als Mensch die Möglichkeit, menschlich zu agieren. Ich habe die Möglichkeit, Vorbild zu sein. So kann ich etwas bewegen.“

Wie kann ich bei der Facebook-Gruppe Mitglied werden?

Einfach beitreten, Müllsackerl in die Hand nehmen und loslegen. Ab und an mal ein Foto hochladen.

Was ist Ihre Vision?

Bei möglichst vielen Menschen einen Mindest-Wechsel hin zu mehr Umweltschutz zu schaffen. Der Idealzustand wäre erreicht, wenn meine Facebook-Gruppe stillgelegt werden müsste, da man sie nicht mehr braucht.

Wie viel Müll haben Sie bisher gesammelt? Und was ist damit passiert?

Viel, die genaue Menge kann ich nicht sagen. Ich sortiere den Abfall fachgerecht und gebe dann den Abfall in die richtige Tonne.

Es kommen Ihnen bestimmt viele Fundstücke unter. War etwas besonders Kurioses dabei?

In einem Feld habe ich einmal zehn Paar Schuhe gefunden. Es sah so aus, als ob jemand bewusst Schuhe in einem Feld entsorgen wollte. Ein anderes Mal lagen über 50 Stück Vöslauer Sporttrinkflaschen einfach mitten in der Natur. Vielleicht hat jemand die 100 %-Recycling-PET-Flaschen als biologisch abbaubar eingestuft…