Tag der Erde 2022
Vom Biomüll zum Kompost
In Österreich werden biogene Abfälle in der braunen Tonne gesammelt. Pro Kopf fallen ca. 136 kg Biomüll pro Jahr an. Das ergibt gesamt rund 1,4 Millionen Tonnen an Bioabfällen, die die Basis für Kompost darstellen. Gut zu wissen: Aus 1 Tonne biogenem Abfall werden ca. 0,5 Tonnen Kompost höchster Güteklasse gewonnen. Aber wie wird aus der Bananenschale wertvoller Naturdünger? Unsere beiden Tochterunternehmen Naturgut und sauber & stark betreiben Kompostieranlagen in der Steiermark bzw. in Niederösterreich und erzeugen den tollen Alleskönner bereits seit vielen Jahren.
Kompostierung einfach erklärt
Der Prozess beginnt bei der richtigen Mülltrennung bei Ihnen zu Hause und wird mit der Entleerung Ihrer Biomülltonne mit Spezialfahrzeugen fortgesetzt. Das gesammelte Material wird anschließend im Verwertungsbetrieb mit Baum- und Strauchschnitt vermischt und geht danach in die Heißrottephase. Aufgehäuft zu sog. Mieten, findet in einem Zeitraum von acht bis zwölf Wochen die biologische Hygienisierung statt. Die Mieten erreichen eine Temperatur von bis zu 70°C. Bei dieser Wärme sterben sämtliche Krankheitserreger ab und wichtige Nährstoffe werden gebunden. Für ausreichende Sauerstoffzufuhr werden die Mieten laufend umgesetzt. Mit Siebgeräten und Windsichtern werden Fremdstoffe wie Metalle, Plastik und Steine herausgetrennt. Auch eine händische Nachsortierung ist notwendig. Nach einer Nachreifephase von mehreren Monaten ist der Kompost einsatzbereit. Je nach Bedarf wird er mit Erden oder anderen Materialien angereichert bzw. vermischt.
Kompostherstellung hautnah erlebt
Passend zum Tag der Erde wurden Schulklassen zu den beiden Kompostierbetrieben eingeladen: Bei Naturgut war die Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Großlobming mit 16 Schüler:innen zu Besuch. Zu sauber & stark kamen gemeinsam mit dem Abfallverband Waidhofen/Thaya 60 Schüler:innen aus Tschechien. Nach der Führung durch die Anlagen inkl. detaillierter Erläuterung der einzelnen Kompostierungsschritte durften die Schüler:innen eigene Kräutererde herstellen und Blumen einpflanzen. Wir danken den begeisterten „Junggärtner:innen“ ganz herzlich für ihr Interesse und wünschen viel Erfolg beim „Großziehen“ der Pflanzen.
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