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Der Weltfrauentag am 8. März ist ein globaler Anlass, die Errungenschaften von Frauen zu würdigen.
8. März 2024

Acht starke Frau­en im Interview

Der Welt­frauentag am 8. März ist ein globaler Anlass, die Errungen­schaften von Frauen zu würdigen. Gleich­zeitig weist er auf die fort­bestehenden Un­gleich­heiten und Heraus­forderungen hin. In der Wirt­schaft spielen Frauen eine ent­scheidende Rolle als Arbeit­nehmerinnen, Unter­nehmer­innen und Führungs­kräfte. Jedoch sind sie oft immer noch von Lohn­dis­kriminierung und man­geln­den Aufstiegs­möglichkeiten betroffen. Sauber­macher holt acht starke Frauen vor den Vor­hang und fragt sie nach ihren Mei­nun­gen zum Welt­frauen­tag und zur Chancen­gleichheit.
Patricia Di Stefano: „Frauen sollten sich viel intensiver gegenseitig unterstützen und stärken, um erfolgreich zu werden.“ Fotorechte: Patricia Di Stefano
Patricia Di Stefano: „Frauen sollten sich viel intensiver gegenseitig unterstützen und stärken, um erfolgreich zu werden.“ Fotorechte: Patricia Di Stefano

Patricia Di Stefano

Seit 36 Jahren im Berufs­leben, davon fast 30 Jahre bei Takeda, kann Patricia Di Stefano auf einen im­men­sen Erfahrungs­schatz zurück­greifen. Da der Konzern sehr groß ist, hatte sie die Mög­lich­keit, viele unter­schied­liche Be­reiche lokal und global kennen­zulernen. Ihre der­zeitige Tätig­keit ist sehr viel­seitig. Von Investitions- und Vertrags­manage­ment bis zu Real Estate Ver­waltung ist alles ent­halten. Patricia Di Stefano liebt es, mit Men­schen zu arbeiten und zu kommuni­zieren. Da­her hat sie eine Mo­dera­tions­aus­bildung ab­solviert und moderiert mit Leiden­schaft den einen oder anderen Work­shop. Gerne be­wegt sie sich in der freien Natur beim Lau­fen oder Nordic Walking und ver­zichtet nie auf ihre Pilates-Ein­heiten. Patricia Di Stefano ist ver­heiratet und hat zwei selbst­be­wusste, er­wachse­ne Töchter. Sie ist stolz darauf, dass ihr Mann sie alle bei ihrer per­sönlichen Ent­wicklung be­dingungs­los unter­stützt hat.

Was bedeutet der Internationale Welt­frauen­tag für Sie? Hat er heut­zu­tage noch Relevanz?
Ja, selbst­verständlich. Ich persönlich finde es gerade eben aufgrund mancher Ent­wicklungen wichtig, dass dieser „einzige“ Tag im Jahr den Frauen gewidmet ist. Schade, dass nur an einem Tag an die Lei­stungen und den Stellen­wert der Frau erinnert wird bzw. darauf hin­gewiesen werden muss. Es sollte nach über 100 Jahren eine Selbst­verständ­lich­keit sein, Frauen und Männer (soweit möglich) gleich zu be­handeln, ohne darauf extra hin­weisen zu müssen.

Wie kann Chancen­gleichheit für Frauen hergestellt werden?
Für mich ist einer der wich­tig­sten Punkte, dass Frau­en sich viel intensiver gegen­seitig unter­stützen und stärken sollten, um erfolg­reich zu werden. Da stehen wir uns oft noch selbst im Weg. Ich bin kein Fan der Quoten­regelung, diese wirkt sich manch­mal kontra­produktiv aus.

Welchen Tipp haben Sie für (junge) Frauen, z. B. für das Berufsleben?
Geh deinen Weg und lass dich von nichts und nieman­dem davon ab­bringen. Bleibe deinen Prin­zipi­en und deiner Stra­tegie treu! Ver­biege Dich nicht! Bleib stets un­abhängig. Mein Credo: „Lifelong learning!”

Karin Eder: „Die ungleiche Verteilung von Hausarbeit und Pflegeverantwortung zwischen den Geschlechtern ist ein großes Hindernis für die Chancengleichheit von Frauen.“ Fotorechte: Karin Eder
Karin Eder: „Die ungleiche Verteilung von Hausarbeit und Pflegeverantwortung zwischen den Geschlechtern ist ein großes Hindernis für die Chancengleichheit von Frauen.“ Fotorechte: Karin Eder

Karin Eder

Karin Eder lebt auf einem ehe­maligen Bauern­hof in einem kleinen Dorf im Wald­viertel an der tschechischen Grenze, ist ver­heiratet und hat 2 er­wach­se­ne Kinder. In ihrer Frei­zeit ver­reist sie sehr ger­ne und hat seit einigen Jah­ren eine Leiden­schaft fürs Gärtnern ent­wickelt.

Die aus­gebildete Kunst­stoff­technikerin hat es schon sehr bald nach der Aus­bildung in die Bereiche Umwelt­management, Energie­effizienz und Arbeit­nehmer:innen­schutz gezogen. Seitdem hatte sie die Gelegenheit, im Environ­ment-Safety-Health-Bereich in unterschiedlichen Unternehmen im In- und Ausland in ver­schiedenen Positionen zu arbeiten (MA22, Poll­mann, Ikea, Miba, Eaton). Derzeit leitet Karin Eder seit 5 Jahren die EHS-Ab­teilung bei MSD Krems, einem Pro­duktions­standort eines inter­nationalen Pharma­konzerns. Dabei hat sie die große Chance, mit vielen jüngeren Frau­en zu arbeiten und nutzt diese, um Er­fahrung weiter­zu­geben, aber auch viel von einer nächsten Ge­nera­tion zu lernen, was ihr jetzt be­sonders im letzten Quartal ihrer be­ruf­lichen Lauf­bahn un­heim­lich Spaß macht.

Was bedeutet der Internationale Weltfrauentag für Sie? Hat er heut­zu­tage noch Relevanz?
Der Welt­frauen­tag dient seit mehr als 100 Jahren als Erinnerung, für die Rechte der Frauen zu käm­pfen und auf deren soziale, politische und wirt­schaftliche Be­nach­teiligung auf­merksam zu machen. Er ist eine Ge­legen­heit, auf die be­stehen­den Un­gerechtig­keiten und Dis­krit­mit­niet­rungen hin­zu­weisen, aber auch Fort­schritte und Er­folge zu feiern. Obwohl sich in­ter­natio­nal Menschen für die Gleich­stellung der Ge­schlecht­ter einsetzen, gibt es noch viele Heraus­forderungen zu be­wältigen. Frauen sind welt­weit immer noch von Gewalt, Dis­kriminierung, un­gleicher Be­zahlung und geringer Re­präsen­ta­tion in politischen und wirt­schaft­lichen Ent­scheidungs­prozessen betroffen. Der Welt­frauen­tag dient als Platt­form, um diese Probleme an­zu­sprechen und Lösungen zu finden.

Wie kann Chancengleichheit für Frauen hergestellt werden?
Für mich sind es 5 große Bereiche, in denen sich etwas gravierend ändern muss, um gleiche Chancen für beide Get­schlecht­ter herzustellen:

  • Keine Gewalt gegen Frauen: Gewalt gegen Frauen ist ein ernstes Problem, das ihre Chancen auf Bildung, Sicher­heit und Gleich­stellung er­heblich be­ein­trächtigt.
  • Förderung der Auf­teilung der Care-Arbeit: Die ungleiche Verteilung von Haus­arbeit und Pflege­verantwortung zwischen den Ge­schlechtern ist ein großes Hinder­nis für die Chancen­gleichheit von Frauen.
  • Bildung: Investitionen in die Förderung von Bildung für Mädchen und Frauen sind entt­scheidend, um ihre Chancen auf eine bessere Be­schäftigung und ihre Teilhabe an der Get­sellt­schaft zu vert­bessern.
  • Frauen in Führungs­positionen: In Politik, Wirtschaft oder anderen Bereichen sind „Chefinnen“ von großer Be­deutung, um die Re­präsentation und Einfluss­nahme von Frauen zu stärken.
  • Gesetzliche Maß­nahmen: Get­setze, die Frauen vor Dis­kriminierung schützen und ihnen gleiche Rechte und Chancen er­möglichen.

Welchen Tipp haben Sie für (junge) Frauen, z. B. für das Berufsleben?
Eine solide Aus­bildung ist eine gute Grund­lage für beruflichen Erfolg und Un­abhängigkeit. Sucht euch Mentorinnen, die euch bei der be­ruflichen Ent­wicklung helfen können. Habt Ver­trauen in euch selbst und lernt eure Stärken zu er­kennen und zu präsentieren, scheut euch nicht, für euch ein­zu­treten. Netz­werke und der Aus­tausch mit Gleich­gesinnten helfen euch, von anderen zu lernen. Findet Möglich­keiten, Beruf- und Privat­leben in Ein­klang zu bringen. Eine aus­gewogene Work-Life-Balance ist wichtig, um lang­fristig zu­frieden zu sein.

Lernt NEIN zu sagen!

Ich wünsche uns allen einen inspirierten Frauen­tag, mit einem Lieblings­zitat: „Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort ge­nommen – sie be­kommen nichts.“ – Simone de Beauvoir, Philosophin

Andrea Engelhart: „Man ist keine Rabenmutter, wenn man berufstätig ist.“ Fotorechte: Saubermacher
Andrea Engelhart: „Man ist keine Rabenmutter, wenn man berufstätig ist.“ Fotorechte: Saubermacher

Andrea Engelhart

Nach dem Besuch der Handels­schule in Krems war Andrea Engelhart ein Jahr lang in der Kaserne in Mautern als Büro­angestellte im Kasernen­kommando an­gestellt. Sie wechselte danach zur Kremser Ent­sorgungs­firma Biehal, die dann im Jahr 1986 von Sauber­macher übernommen wurde. Seit fast 40 Jahren ist Andrea Engelhart zufriedene Sauber­macherin, hat ver­schiedene Stationen durch­laufen und leitet heute die Standort­logistik in Krems. Sie ist ver­heiratet und hat zwei er­wachsene Söhne. Ihre Freizeit ver­bringt die leiden­schaftliche Krimi­leserin mit Reisen, Rad­fahren und Nordic Walking.

Was bedeutet der Internationale Welt­frauen­tag für Sie? Hat er heut­zu­tage noch Relevanz?
Mehr denn je, leider ist auch im Jahr 2024 die Gleich­stellung der Frau ein Thema. Es wird zwar das Pensions­alter an­gepasst, aber Frauen verdienen immer noch viel weniger als Männer. Auf­grund der fehlenden Kinder­betreuungs­plätze ist für Frauen oft nur Teil­zeit­arbeit möglich.

Wie kann Chancengleichheit für Frauen hergestellt werden?
Ich wünsche mir mehr Transparenz bei der Be­zahlung von Gehältern und außer­dem mehr Kinder­betreuungs­plätze.

Welchen Tipp haben Sie für (junge) Frauen, z. B. für das Berufsleben?
Mir fällt dazu ein passendes Zitat von Johanna Dohnal ein: „Der Friede ist zu wichtig, um ihn den Männern allein zu über­lassen.“ Für mich bedeutet das: Man soll sich trauen und jede Heraus­forderung an­nehmen. Un­bedingt am Ball bleiben – trotz Kindern, auch wenn es oft schwer ist, alles unter einen Hut zu bringen. Man ist keine Raben­mutter, wenn man berufs­tätig ist.

Julia Falle: „Ich möchte vor allem jungen Frauen empfehlen, sich nicht von sogenannten ‚Männerberufen‘ abschrecken zu lassen und sich über veraltete Rollenbilder hinwegzusetzen.“ Fotorechte: LIMAK Austrian Business School GmbH
Julia Falle: „Ich möchte vor allem jungen Frauen empfehlen, sich nicht von sogenannten ‚Männerberufen‘ abschrecken zu lassen und sich über veraltete Rollenbilder hinwegzusetzen.“ Fotorechte: LIMAK Austrian Business School GmbH

Julia Falle

Den Bachelor in Umwelt- und Bio­ressourcen­management, den Master für stoffliche und energetische Nutzung nachwachsender Roh­stoffe an der BOKU in Wien und zusätzlich 2023 den Universitäts­lehrgang Sustainable Business and the Circular Economy an der LIMAK in Linz. Auf Basis dieser vollbrachten Leistungen startete Julia Falle 2018 ihre Karriere bei der Infineon Technologies Austria AG. Seit Dezember 2023 ist sie jetzt bei der RHI Magnesita am Standort Radenthein zuständig für Umwelt, Energie, Abfall, Recycling und Legal Compliance. Privat be­geistert sich Julia Falle für Hobbys in der Natur, wie Berg­steigen, Wandern, Ski­touren­gehen, Ski­fahren und Reiten.

Was bedeutet der Internationale Weltfrauentag für Sie? Hat er heut­zu­tage noch Relevanz?
Der Weltfrauentag hat so lange Relevanz, bis eine vollständige Gleichstellung von Frauen und Männern erreicht ist. Natürlich hat sich diesbezüglich in den letzten 100 Jahren viel getan. Doch gerade in der heutigen Zeit ist diese Gleichberechtigung kein notwendiges Übel, sondern unbedingt erforderlich. Für mich persönlich bedeutet das: Solange es einen Internationalen Welt­frauen­tag geben muss, ist die Chancen­gleichheit zwischen Männern und Frauen noch nicht ganz her­gestellt. Somit müssen wir alle gemeinsam, über die Geschlechter­grenzen hinweg, weiter daran arbeiten und Lücken bzw. Lösungen aufzeigen.

Wie kann Chancengleichheit für Frauen hergestellt werden?
In meiner bis­herigen be­ruflichen Lauf­bahn hatte ich immer das Glück, als absolut gleich­berechtigt im Job an­ge­sehen zu wer­den und die gleichen Chancen zu er­halten wie meine männlichen Kollegen. Im privaten Um­feld gibt es jedoch immer wieder Er­zählungen, dass dies in anderen Bereichen bzw. Branchen anders ge­handhabt wird, vor allem bei der Rück­kehr nach einer Karenz. Hier braucht es gute Modelle, um Frauen bzw. jungen Müttern den Wieder­einstieg in die Karriere nicht nur zu er­möglichen, sondern diesen auch ge­zielt zu fördern.

Welchen Tipp haben Sie für (junge) Frauen, z. B. für das Berufsleben?
Ich arbeite seit vielen Jahren als Frau in Branchen, die weiter­hin stark von Männern dominiert werden. Des­halb möchte ich vor allem jungen Frauen em­pfehlen, sich nicht von so­ge­nannten „Männer­berufen” ab­schrecken zu lassen und sich über veraltete Rollen­bilder hinwegzusetzen. Es ist wichtig, selbst­bewusst zu sein, aber auch authentisch und sich selbst treu zu bleiben. Außer­dem braucht es den Mut, auch einmal etwas zu wagen und die eigene Komfort­zone zu ver­lassen.

Mag. Elisabeth Giehser: „Es darf nicht mehr darum gehen, sich als Frau zwischen Beruf und Familie entscheiden zu müssen.“ Fotorechte: EAK

Mag. Elisabeth Giehser

Mag. Elisabeth Giehser hat im Sommer 2005 die Elektro­alt­geräte-Koordinierungs­stelle innerhalb kürzester Zeit auf­ge­baut und steht seit damals als Geschäfts­führerin an der Spitze dieser Ge­sell­schaft. Mag. Giehser ist gebürtige Wienerin und Mutter von Drillingen. Nach der Matura begann sie an der Universität Wien ihr Jurastudium, welches sie 1986 mit der Sponsion zur Magistra der Rechts­wissenschaften abschloss. Sie war in einer re­nommierten Wiener Rechts­anwalts­kanzlei angestellt, wechselte dann in die Wirt­schaft und ist bereits seit 1993 im Bereich der Abfall­wirtschaft tätig.

Was bedeutet der Internationale Welt­frauen­tag für Sie? Hat er heut­zu­tage noch Relevanz?
Der Welt­frauen­tag hat für mich große Bedeutung, da noch einiges verändert werden muss. Leider gibt es immer noch keine wirkliche Gleichberechtigung der Frauen, auch nicht in unserem schönen und sehr lebens­werten Land Österreich. Das heißt, man muss an diesem Thema dranbleiben und weiterhin gemeinsam versuchen, Schritt für Schritt die Gleichstellung der Ge­schlechter um­zu­setzen. Wichtig ist vor allem auch, dass Frauen für die gleiche Arbeit auch das gleiche Ge­halt bekommen.

Wie kann Chancengleichheit für Frauen hergestellt werden?
Gute Bildung ist aus­schlag­gebend. Jede Frau und jeder Mann muss die gleiche Möglichkeit haben, eine gute Ausbildung machen zu können. Dadurch hat man zumindest die Chance, einen Job seiner Wahl ausüben zu können. Wichtig für eine Chancengleichheit ist auch, dass die Kinder­betreuung in Österreich weiter aus­gebaut wird. Nur so kann sicher­gestellt werden, dass Frauen mit Familie ganztags arbeiten können, wenn sie das möchten. Das ist vor allem für die spätere Pension wichtig, damit Frauen, die immer nur Teil­zeit gearbeitet haben, in der Pension nicht in die Armuts­falle tappen.

Welchen Tipp haben Sie für (junge) Frauen, z. B. für das Berufsleben?
Als Mutter er­wachsener Drillinge möchte ich allen jungen Frauen Mut machen: Es darf nicht mehr darum gehen, sich als Frau zwischen Beruf und Familie ent­scheiden zu müssen. Man kann es schaffen, beides zu ver­einbaren, wenn man es wirklich möchte! Leicht wird es aber nicht und man muss bereit sein, in den ersten Jahren auf Freizeit zu verzichten. Mit einem engagierten, liebe­vollen Partner und sehr guter Organ­isation ist aber alles möglich. Ich persönlich habe es keine Minute bereut, mich für Kinder und Job ent­schieden zu haben.

Sandra Klünsner: „Wenn wir Chancengleichheit für alle Geschlechter schaffen, ist dieser Aktionstag nicht mehr notwendig.“ Fotorechte: Saubermacher
Sandra Klünsner: „Wenn wir Chancengleichheit für alle Geschlechter schaffen, ist dieser Aktionstag nicht mehr notwendig.“ Fotorechte: Saubermacher

Sandra Klünsner

Ursprünglich aus der Ober­steiermark, verschlug es Sandra Klünsner nach Absolvierung der HAK Juden­burg nach Graz, wo ein BWL- und WIPÄD-Master­studium folgten. Nach dem erfolg­reichen Studien­abschluss startete sie ihre Karriere bei Sauber­macher als Vorstands­assistentin. Ein Jahr später wechselte sie in die Konzern­kommunikation. Sandra Klünsner durchlief dort unter­schiedliche Bereiche und über­nimmt aktuell die Leitung der Marketing Österreich. In ihrer Freizeit ist sie sehr aktiv, vor allem gerne in der Natur unterwegs. Lang­laufen, Ski­fahren, Laufen, Wandern und das Reisen, ihr Lieblings­hobby, halten fit und helfen beim Ab­schalten.

Was bedeutet der Internationale Welt­frauen­tag für Sie? Hat er heut­zu­tage noch Relevanz?
Nachdem der Weltfrauentag auch gleichzeitig auf meinen Geburtstag fällt, ist der 8. März für mich sowieso besonders. Grund­sätzlich bin ich aber der Meinung, dass es keinen Welt­frauen­tag geben sollte. Wenn wir Chancen­gleichheit für alle Geschlechter schaffen, ist dieser Aktionstag nicht mehr notwendig – das ist jedoch nur eine Vision. Leider sind wir davon weit ent­fernt. Somit sollten wir weiter­hin auf die Rechte von Mädchen und Frauen auf­merksam machen. Nicht nur an diesem Tag…

Wie kann Chancen­gleichheit für Frauen hergestellt werden?
Dazu sind viele Maß­nahmen auf unter­schied­lichen Ebenen notwendig. Erster Ansatzpunkt ist die Schließung des Gender Pay Gap. Wenn wir Frauen gehalts­mäßig Männern gleichgestellt sind, werden Karenz- und Betreuungs­zeiten zwischen Partnern wahr­scheinlich viel öfter geteilt. Frauen verlieren dann seltener den An­schluss im Job bzw. haben die Möglichkeit, Familie und Karriere besser unter einen Hut zu be­kommen.

Welchen Tipp haben Sie für (junge) Frauen, z. B. für das Berufsleben?
Weniger Selbst­zweifel und weniger Be­scheiden­heit. Wir unter­schätzen oft unsere eigenen Fähig­keiten, statt auf unsere Stärken zu vertrauen und uns durch­zusetzen. Auch ganz wichtig: Ver­netzung mit anderen (jungen) Frauen und gegen­seitige Unter­stützung – das macht uns noch stärker!

Nicole Munz: „Gerade in meiner jetzigen Position merkt man leider ständig, dass man es als Frau in der Männerdomäne doppelt so schwer hat.“ Fotorechte: Dietmar Prantner
Nicole Munz: „Gerade in meiner jetzigen Position merkt man leider ständig, dass man es als Frau in der Männerdomäne doppelt so schwer hat.“ Fotorechte: Dietmar Prantner

Nicole Munz

Nicole Munz ist seit 01.04.2023 als abfall­rechtliche Geschäfts­führung und kauf­männische Leitung am Magistrat St. Pölten im Bereich Ab­fall­wirtschaft tätig und managt 67 Männer im Bereich Müll­abfuhr, Wert­stoff­sammel-Zentrum, Waage und Ab­fall­beratung.

Was bedeutet der Internationale Welt­frauen­tag für Sie? Hat er heut­zu­tage noch Relevanz?
Ja, definitiv. Gerade in meiner jetzigen Position merkt man leider ständig, dass man es als Frau in der Männer­domäne doppelt so schwer hat. Man wird immer noch als schwaches Ge­schlecht an­ge­sehen und muss sich ständig be­weisen. Des­halb ist der Welt­frauentag absolut notwendig, um von dieser klassischen Rollen­verteilung immer mehr und mehr weg­zu­kommen. Denn gerade als Frau kann man alles schaffen und muss oftmals sogar Familie und den Job unter einen Hut be­kommen.

Wie kann Chancengleichheit für Frauen hergestellt werden?
Es darf nicht sein, dass heute bei Stellen­aus­schreibungen immer noch Männer bevorzugt werden. Bei Frauen wird meiner Meinung nach generell zuerst darauf geachtet, in welchem Alter sie sind und ob sie eventuell Kinder haben möchten oder schon haben und somit aus­fallen könnten. Die Ver­einbarkeit von Familie und Beruf muss uns unbedingt erleichtert werden, ohne Angst zu haben, den Job zu verlieren. Auch eine finanzielle Gleich­stellung zwischen Mann und Frau in den gleich­rangigen Positionen muss endlich Normalität werden.

Welchen Tipp haben Sie für (junge) Frauen, z. B. für das Berufs­leben?
Ver­folgt eure Träume und Ziele und verliert nie den Mut! Nie­mand kann euch sagen, dass ihr etwas nicht schafft oder nicht gut ge­nug seid. Ich habe meine Ziele konse­quent ver­folgt und ge­zeigt, dass man es auch ohne Matura, mit viel fachlich ein­schlägiger Aus­bildung, in eine leit­ende Position in einer Männer­welt schafft. Es ist oft­mals ein steiniger Weg, aber er macht sich be­zahlt.

Regina Rokob: „Unternehmen, die eine Kombination aus Arbeit und Familie nicht nur zulassen, sondern proaktiv fördern, sind langfristig erfolgreich.“ Fotorechte: Saubermacher
Regina Rokob: „Unternehmen, die eine Kombination aus Arbeit und Familie nicht nur zulassen, sondern proaktiv fördern, sind langfristig erfolgreich.“ Fotorechte: Saubermacher

Regina Rokob

Regina Rokob hat die HTBLA Raumberg als Ingenieurin abgeschlossen. Im Anschluss folgte die Schwer­punkt­ausbildung als Abfall- und Umwelt­technikerin in Ursprung/Sbg. Als erste Angestellte und „Mädchen für alles“ startete Regina Rokob im September 2001 bei der Sauber­macher Outsourcing. Dort hat sie sich mit den Jahren so sehr etabliert, dass sie die Leitung des Standorts in Wien über­nommen hat. Privat verbringt Regina Rokob viel Zeit mit ihren 3 Kindern und ist be­geisterte Winter­schwimmerin.

Was bedeutet der Internationale Welt­frauen­tag für Sie? Hat er heut­zu­tage noch Relevanz?
Um be­wusst zu machen, dass wir Frauen die Stützen von Familie und Ge­sellschaft sind, ist der Internationale Frauen­tag heute wichtiger denn je. Ein gleich­berechtigtes Mit­einander, bei dem Talente und Fähig­keiten die Ver­antwortungen be­stimmen und nicht die Rollen­klischees – das soll unser An­sporn sein. Ich wünsche mir, dass Frauen er­kennen, dass sie alle ihre ge­steckten Ziele er­reichen können.

Wie kann Chancengleichheit für Frauen hergestellt werden?
Es ist eine unglaublich wichtige Lebens­erfahrung, Kinder zu erziehen – die damit ein­her­gehende persönliche Ent­wicklung zu um­sichtigen, stress­resistenten und entscheidungs­freudigen Managerinnen ist un­bezahl­bar. Unter­nehmen, die eine Kom­bination aus Arbeit und Familie nicht nur zu­lassen, sondern proaktiv fördern, sind lang­fristig erfolg­reich. Mir selbst wurde es bei Sauber­macher stets ermöglicht, durch flexible Arbeits­be­dingungen und Mög­lich­keiten zur Weiter­entwicklung eine Balance zwischen Familie und Arbeit zu finden.

Welchen Tipp haben Sie für (junge) Frauen, z. B. für das Berufsleben?
Findet Er­füllung in einer Arbeit, in der ihr eure Stärken richtig ein­setzen könnt. Bleibt in Be­wegung, mit Weiter­bildung und Mut zu neuen Ideen. Nehmt Heraus­forderungen an und seht Rück­schläge als Erfahrungs­gewinn. Ein faires Mit­einander der Ge­schlechter ist das Erfolgs­rezept.