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Vortragende bei der Saubermacher Akademie (v.l.n.r.). Hans Roth, Saubermacher Gründer; Christian Holzer, Sektionsleiter Umwelt und Kreislaufwirtschaft BMK; Werner Sobek, Architekt und Bauingenieur; Monika Döll, Business Development Saint Gobain; Christoph Löffler, Senior Consultant EPEA/Drees & Sommer; Julian Lechner, Geschäftsführer Plattform wastebox.biz. Fotorechte: Saubermacher/Tanzer.
18. April 2024

Vi­si­on Ze­ro Was­te auf der Bau­stel­le: Neue EU-Re­gu­la­ri­en for­dern Bau- und Ab­fall­wirt­schaft

Mit dem Green Deal, der ver­pflich­ten­den Nach­hal­tig­keits­be­richt­er­stat­tung (CS­RD) und dem Lie­fer­ket­ten­ge­setz ist ein gro­ßer Um­bruch in der Bau- und Im­mo­bi­li­en­bran­che im Gang. Um­fas­sen­de ESG-Of­fen­le­gungs­pflich­ten, De­kar­bo­ni­sie­rung und Kreis­lauf­füh­rung sind das Ge­bot der Stun­de. Trotz vie­ler Er­folgs­bei­spie­le steht die „grü­ne Trans­for­ma­ti­on“ des Bau­we­sens erst am An­fang und er­for­dert auch ein Um­den­ken in der Ab­fall­wirt­schaft. Ver­gan­ge­ne Wo­che lud Sau­ber­ma­cher zum Wis­sens- und Er­fah­rungs­aus­tausch in Wien.

Prü­fungs- und ver­öf­fent­li­chungs­pflich­ti­ge Be­richt­er­stat­tung

Die Cor­po­ra­te Sus­taina­bi­li­ty Re­porting Di­rec­tive (CS­RD) tritt für Un­ter­neh­men ab 2024 bzw. 2025 in Kraft und zielt dar­auf ab, die Nach­hal­tig­keits­per­for­mance von Un­ter­neh­men zu ver­bes­sern. Bör­sen­no­tier­te so­wie grö­ße­re Be­trie­be mit Sitz in der EU müs­sen künf­tig um­fang­rei­che In­for­ma­tio­nen über ih­re Um­welt­aus­wir­kun­gen, so­zia­le Ver­ant­wor­tung so­wie Go­ver­nan­ce-Prak­ti­ken ge­mäß EU-Be­richt­stan­dards (ESRS und EU-Ta­xo­no­mie) be­reit­stel­len und die­se von ak­kre­di­tier­ten un­ab­hän­gi­gen Prüf- oder Zer­ti­fi­zie­rungs­stel­len prü­fen las­sen. Ös­ter­reichs Bau­sek­tor ist zwar Vor­rei­ter im Be­reich Nach­hal­tig­keit, je­doch als enor­mer Ver­brau­cher von Res­sour­cen, füh­ren­der Emit­tent von Treib­haus­ga­sen so­wie größ­ter Ab­fall­er­zeu­ger be­son­ders ge­for­dert.

Erst­mals Kreis­lauf­zie­le für Bau­we­sen

Die EU-Ta­xo­no­mie setzt erst­mals zir­ku­lä­re Zie­le für den Ge­bäu­de­sek­tor, ins­be­son­de­re für kreis­lauf­fä­hi­ge Häu­ser. Das gilt für Neu­bau, Sa­nie­rung und Ab­bruch von Ge­bäu­den glei­cher­ma­ßen und be­inhal­tet am­bi­tio­nier­te Vor­ga­ben, dass im Neu­bau 90 Pro­zent und bei Sa­nie­rung 70 Pro­zent der nicht-ge­fähr­li­chen Ab­fäl­le ent­we­der wie­der­ver­wen­det oder ver­wer­tet wer­den müs­sen. Zu­sätz­lich gibt es Min­dest­quo­ten für Re­cy­clingroh­stof­fe, wie bei­spiels­wei­se 30 Pro­zent für Be­ton und Zie­gel so­wie 20 Pro­zent für Holz­bau­stof­fe. Ei­ne ent­schei­den­de Her­aus­for­de­rung wird die di­gi­ta­le Do­ku­men­ta­ti­on der ver­bau­ten Ma­te­ria­li­en dar­stel­len.

Am Podium diskutierten: (v.l.n.r.). Hans Roth, Saubermacher Gründer; Michael Ruland, Leiter Strategischer Tiefbau Goldbeck; Berthold Kren, CEO Holcim; Solveig Menard-Galli, COO Wienerberger; Ralf Mittermayr, CEO Saubermacher; Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand Erste Bank; Andreas Opelt, COO Saubermacher. Fotorechte: Saubermacher/Tanzer
Am Podium diskutierten: (v.l.n.r.). Hans Roth, Saubermacher Gründer; Michael Ruland, Leiter Strategischer Tiefbau Goldbeck; Berthold Kren, CEO Holcim; Solveig Menard-Galli, COO Wienerberger; Ralf Mittermayr, CEO Saubermacher; Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand Erste Bank; Andreas Opelt, COO Saubermacher. Fotorechte: Saubermacher/Tanzer

Recht­li­che Vor­aus­set­zung für Ze­ro Was­te fehlt

Vie­le ös­ter­rei­chi­sche Bau­stoff­her­stel­ler bie­ten schon heu­te bzw. ar­bei­ten an Lö­sun­gen mit ei­nem ho­hen An­teil an Re­cy­clingroh­stof­fen. Der Ge­setz­ge­ber er­mög­licht die An­rech­nung ge­brauch­ter und wie­der­ver­wen­de­ter Bau­pro­duk­te. Doch zir­ku­lä­res Wirt­schaf­ten er­for­dert ver­läss­li­che, sor­ten­rein ge­trenn­te und in der rich­ti­gen Qua­li­tät und Quan­ti­tät ver­füg­ba­re Ab­fall­strö­me, bei­spiels­wei­se aus dem Ge­bäu­de­ab­bruch, har­mo­ni­sier­te Ab­fal­len­de­kri­te­ri­en und ei­ne Be­rück­sich­ti­gung der Ne­ben­pro­duk­te als Pri­mär­roh­stoff sub­sti­tu­ie­ren­des Ma­te­ri­al. Das er­for­dert An­pas­sun­gen in na­tio­na­len wie EU-wei­ten Re­gu­la­ri­en, um Kreis­lauf­wirt­schaft öko­lo­gisch wie auch öko­no­misch sinn­voll um­set­zen und ei­ne eu­ro­pa­wei­te Chan­cen­gleich­heit für Re­cy­clingroh­stof­fe/Re­zy­kla­te schaf­fen zu kön­nen.

Ab­fall­wirt­schaft an­ders den­ken

Ein wich­ti­ger Er­folgs­fak­tor für das Schlie­ßen von Kreis­läu­fen im Bau­sek­tor ist In­dus­tri­al Re-Use – dass al­so beim Rück­bau von Ge­bäu­den die Ur­sprungs­ma­te­ria­li­en ge­trennt und an die Er­zeu­ger wie­der zu­rück­ge­lie­fert wer­den kön­nen. Um die­ses Kreis­lauf­mo­dell pra­xis­taug­lich und breit­flä­chig ver­wirk­li­chen zu kön­nen, braucht es Ko­ope­ra­tio­nen ent­lang der ge­sam­ten Wert­schöp­fungs­ket­te. Hans Roth, Sau­ber­ma­cher Grün­der, weist ein­mal mehr auf die wich­ti­ge Rol­le von Part­ner­schaf­ten hin: „Un­se­re Vi­si­on Ze­ro Was­te hat ei­ne star­ke Be­deu­tung, doch Kreis­lauf­wirt­schaft ist nur ge­mein­sam mit der In­dus­trie mög­lich. Da­zu müs­sen wir uns als Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men künf­tig neu er­fin­den und wei­ter über un­se­re Gren­zen hin­aus­den­ken als bis­her.“

Grü­ne In­ves­ti­ti­ons­ent­schei­dung auf Ba­sis von ESG-Da­ten

Das Re­porting ist mit viel Auf­wand ver­bun­den, schafft je­doch auch Chan­cen. An­hand ob­jek­ti­ver und ver­gleich­ba­rer Kri­te­ri­en kann nun die Nach­hal­tig­keit ei­ner In­ves­ti­ti­on be­wer­tet wer­den. Das spielt be­son­ders für die Fi­nan­zie­rung ei­ne Rol­le. Hin­zu kommt, dass Ban­ken und Fonds im Rah­men ih­rer Of­fen­le­gungs­pflich­ten an­ge­ben müs­sen, ob sie in „grü­ne Ak­ti­vi­tä­ten“ in­ves­tie­ren.

 

Abkürzungen

CSRD: Corporate Sus­taina­bi­li­ty Re­porting Di­rec­tive
ESG: Environ­mental, Social, Governance
ESRS: Eu­ro­pean Sus­taina­bi­li­ty Re­porting Di­rec­tive

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